Wie kann die Friedensarbeit von morgen heute zeitgemäß vorbereitet werden? Das ist die zentrale Frage, mit der sich dieser Studientag der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) auseinandersetzt. Er ist der Auftakt zu einem Prozess, in dem die EKiR in der Perspektive auf das synodale Friedenswort zu „100 Jahre Ende des Ersten Weltkrieges“ und mit Blick auf die weitere Friedensarbeit neue Akzente und Impulse setzen möchte.
Mehr „Fantasie für den Frieden“ fordert der Geschäftsführer der Aktionsgemeinschaft für den Frieden (AGDF), Jan Gildemeister. Aber wie lässt sich die praktische Friedensarbeit der Kirche fantasievoll und innovativ gestalten, so dass sich auch in Zukunft eine große Zahl von Menschen für eine Auseinandersetzung mit Friedensthemen gewinnen lässt? Wie kann die Kirche ein Ort und Forum bleiben, wo sich Engagierte vernetzen und für die alltägliche Friedensarbeit qualifizieren? Welche Initiativen und Veranstaltungsformate laden zur Teilnahme ein, damit sich Interessierte aktiv mit aktuellen Themen wie Konflikt- und Gewaltursachen, Flucht und Fluchtursachen, Radikalisierung und Extremismus und mit Möglichkeiten der Gewaltprävention und Fragen von Erinnerungsarbeit, Versöhnung und internationaler Gerechtigkeit auseinandersetzen?
Wie kann die Kirche dazu beitragen, dass die gesellschaftliche Friedensfähigkeit innerhalb und außerhalb der Kirche erhalten und gestärkt wird? Jenseits klassischer Zuständigkeiten, Expertisen und Hierarchien wollen Verantwortliche der EKiR gemeinsam mit allen Teilnehmenden kreative Ideen für Handlungsinitiativen und innovative Impulse für eine Friedensarbeit von morgen entwickeln. Ein Open Situation Room soll hierbei als erster Ausgangspunkt dienen.
Die Idee zum Open Situation Room
Im Rahmen des Studientags soll der Austausch zwischen Mitgliedern und Interessierten der Rheinischen Friedenskonferenz, Mitgliedern der AG Frieden der EKiR, Pfarrerinnen und Pfarrern des Gemeindedienstes für Mission und Ökumene (GMÖ), Initiativen und Gruppen mit Interesse für Friedensarbeit, dem Arbeitskreis Frieden Bonn, Absolventen und Absolventinnen der Kurse „Friedensreferenten an Schulen“ aus dem Bereich der EKiR, Lehrinnen und Lehrern, Repräsentanten der Erwachsenenbildung, ökumenischen Netzen sowie weiteren Interessierten innerhalb und außerhalb der Kirche gefördert werden. Dieser Austausch soll auch das Verständnis für die Komplexität von Friedensthemen und Friedensarbeit transparenter herausstellen und neue Denkansätze anregen. Es ist geplant, im Laufe des Jahres 2018 weitere Veranstaltungen zur Stärkung des eingeleiteten Review-Prozesses auf dem Weg zu einer Kirche des gerechten Friedens durchzuführen.
Der Open Situation Room wird in zwei Sessions durchgeführt. Zuvor skizzieren zwei Referenten die komplexe Herausforderung beziehungsweise die jeweilige Problemstellung mit Blick auf die Frage „Kirche des gerechten Friedens werden – aber wie?“.
Anschließend überlegen die Teilnehmenden in Kleingruppen gemeinsam Ideen und Strategien zur Bewältigung der skizzierten Fragestellung. Sie entwickeln im Austausch miteinander eine Vielzahl von Vorschlägen, aus denen sie drei bis fünf praktikable Beispiele herausfiltern, die sie gemeinsam diskutieren und reflektieren. Organisiert und durchgeführt nach modernen Moderationstechniken werden die interessantesten Ideen abgestimmt und ihre Machbarkeit reflektiert. Die Gastreferenten sowie die Veranstalter sind eingeladen, die Ideen der Teilnehmenden vor Ort zu kommentieren sowie in Perspektive auf die 5. Rheinische Friedenskonferenz im Jahr 2018 in die weitere Arbeit mitzunehmen.
Praktische Hinweise:
Veranstalter:
Evangelische Akademie im Rheinland und Friedensakademie Rheinland-Pfalz
Veranstaltungsort:
Katholische Jugendbildungsstätte Sonnenau
Hillscheider Str.7
56179 Vallendar
Tagungsbeitrag: 25,00 Euro (inkl. Verpflegung)
Anmeldung per Post oder per Mail im Tagungssekretariat
der Evangelischen Akademie im Rheinland.
Im Flyer gibts alles noch einmal auf einen Blick.