Im vergangenen Jahr wurde die internationale Aufmerksamkeit auf die massive Gewalt gegen Frauen in Indien gelenkt. Der Zusammenhang von Kastensystem und sexualisierter Gewalt gegen Frauen wurde deutlich. Der politische Handlungsdruck auf die nationale Regierung in Indien ist enorm gestiegen. Wie bereits die Vorgängerregierung hat nun auch der frisch gewählte, hindu-nationalistisch geprägte Premierminister Narendra Modi neue Gesetze auf den Weg gebracht und härteres Eingreifen angekündigt. Doch können Gesetze eine Gesellschaft verändern?
„Hinter der Gewalt“, schrieb die Juristin Vrinda Grover auf ZEIT online am 12.06.2014, „steht die Ungleichheit, und solange die Ungleichheit als normal gilt, wird die Gewalt nicht nachlassen."
Auf der Tagung werden wir die Rollen von Frauen und Männern in der indischen Gesellschaft beleuchten. Was gilt in der hinduistischen Tradition als männlich und weiblich? Inwieweit finden sich in Mythologie und Literatur Antworten? Wie können Frauen Akteurinnen von Veränderung sein? Welche Veränderungsmöglichkeiten bietet die Kirche für Frauen? Welche Rolle spielen Kastenhierarchien bei der Gewalt gegen Frauen? Und schließlich: Wie kann Solidarität wirksam werden, in Indien und für Indien?
Wir freuen uns, u.a. Bischöfin Eggoni Pushpalalitha der Diözese Nandyal/ Andhra Pradesh, Manjula Pradeep, Executive Director des Navsarjan Trust in Ahmedabad und Prof. Beatrix Hauser, Universität Klagenfurt begrüßen zu können.
Herzliche Einladung zur Tagung und den gemeinsamen Diskussionen!