16 Dezember 2011
Von George Arende (*)
Nach einem zweiwöchigen Trainingsworkshop zu Theologie und Politik der Umweltgerechtigkeit in Durban (Südafrika) haben christliche Jugendliche aus aller Welt sich dazu verpflichtet, ihre neu gewonnenen Erkenntnisse mit Hilfe von Umweltinitiativen in ihrem eigenen Umfeld weiterzugeben.
Vom 28. November bis 10. Dezember nahmen 30 junge Menschen an dem Workshop „Jugend für Umweltgerechtigkeit“, einem gemeinsamen Projekt des Lutherischen Weltbundes (LWB) und des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), teil, um gemeinsam die Bibel zu lesen und über Umweltfragen zu diskutieren.
Die Jugendlichen wurden in advocacy-Arbeit, Kampagnenstrategien, Kommunikation und der Planung und Durchführung von Umweltprojekten geschult.
An dem Workshop nahmen anglikanische, lutherische, methodistische, orthodoxe, presbyterianische und römisch-katholische Jugendliche teil. Sie versammelten sich in Durban, während dort die 17. Konferenz der Vertragsparteien (COP17) zum Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen stattfand.
Vor ihrer Abreise aus Durban sprachen die Jugendlichen über ihre zukünftigen Pläne.
„Ich habe vor, lutherische Christen und Christinnen in Schweden in der 40-tägigen Fastenzeit zu motivieren, ihre Autos und alles, was zu einer Steigerung der Kohlendioxidemissionen beiträgt, so wenig wie möglich zu nutzen“, erklärte der 20-jährige Joakim Book Jonsson.
Er habe beschlossen, das christliche Verständnis der Fastenzeit als einer Zeit der Entsagung und des Gebets zu nutzen, um alle Christen und Christinnen aufzurufen, Gottes Willen zu gehorchen und Gottes Herrschaft den ersten Platz in ihren Herzen einzuräumen, indem sie den Ausstoß von Kohlendioxid reduzierten.
„Kohlendioxid-Fasten“, so Jonsson, stelle für Christen eine gute Möglichkeit dar, die Fastenzeit zu feiern. Er plant, Jugendliche mit Hilfe der sozialen Medien und eines Blogs einzubeziehen und zu mobilisieren.
Unterstützung von Minderheiten
Viktor Liszka, 30 Jahre alt, von der Evangelisch-Lutherischen Kirche Ungarns, erklärte, er werde sein Engagement für die Förderung der künstlerischen Arbeit junger Roma fortsetzen.
Künstlerisch begabte Jugendliche, so Liszka, würden Häuser bemalen und der reichen Kultur der Roma Ausdruck verleihen. Die jungen Lutheraner und Lutheranerinnen wollten das Erbe der Roma-Gemeinschaft fördern und für den Tourismus erschließen, um so ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Mit einem Anteil von nahezu zwei Prozent an der ungarischen Bevölkerung von rund 10 Millionen Menschen stellen die Roma die größte ethnische Minderheitsgruppe im Land dar.
Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Ungarn unterstützt die Minderheitsgruppe in schwierigen Zeiten. „Wir teilen die Liebe Christi mit den [Roma] und in Katastrophenzeiten versorgen wir sie mit Nahrung und Medikamenten“, erklärte Liszka.
Vorbereitung auf Rio+20
Raimy Esperanza, 24 Jahre alt, von der Presbyterianischen Kirche von Venezuela, plant, die Jugendlichen in ihrer Heimat zu motivieren, sich im Vorfeld der Tagung Rio+20, die im Juni 2012 in Brasilien stattfinden wird, mehr mit Umweltanliegen zu beschäftigen.
Claire Barrett-Lennard, von der Anglikanischen Kirche von Australien, will Schulen mobilisieren, sich für Wassergerechtigkeit auf den Philippinen zu engagieren.
2008 verabschiedete die Lutherische Kirche in Korea einen Strategieplan, mit dem Ziel, die Beteiligung von Frauen und Jugendlichen auf verschiedenen Ebenen des kirchlichen Lebens zu stärken. „Wir versuchen, Menschen und Natur miteinander zu versöhnen, um Kirche und
Die Arbeit des ÖRK für Umweltgerechtigkeit erfolgt durch das Ökumenische Wassernetzwerk, das Projekt „Klimagerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung“ und das Projekt Armut, Reichtum und Umwelt.
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(*) George Arende leitet die Kommunikationsabteilung der Kenianischen Evangelisch-Lutherischen Kirche.
„Religionsgruppen fordern Klimagerechtigkeit in Durban“ (ÖRK-Pressemitteilung vom 30. November 2011)
Weitere Informationen über das Programm „Youth for Eco-Justice“
ÖRK-Programm für ökologische Gerechtigkeit
Fotos in hoher Auflösung von „Youth for Eco-Justice“ in Durban erhalten Sie unter photos.oikoumene.org