Gerechtigkeit – Frieden – Bewahrung der Schöpfung 30 Jahre Ökumenische Versammlung in der DDR 🗓

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Mittwoch, 27. März 2019, 14-22.30 Uhr in der Katholischen Akademie in Berlin Hannoversche Str. 5, 10115 Berlin

Am 30. April 1989 übergab die „Ökumenische Versammlung für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“ in der DDR ihre Ergebnisse an die sie beauftragenden 19 Kirchen. Es handelt sich um 12 Texte, in denen globale Herausforderungen benannt und aus der Situation der DDR heraus analysiert wurden, um konkrete Empfehlungen zu entwickeln. Die Texte waren Ergebnis eines 15-monatigen Prozesses, zu dem Vertreterinnen und Vertreter der Kirchen und von kirchlichen Basisgruppen zusammenkamen. Ziel dieses Prozesses war es, unter dem theologischen Konzept der Umkehr und unter der Maxime einer vorrangigen Option für die Armen, für Gewaltfreiheit und für den Schutz und die Förderung des Lebens zu einem verbindlichen und gemeinsamen Handeln der Kirchen und Christen aufzurufen.
Die Ökumenische Versammlung hat zu einer Zeit, da sich in vielen ostmitteleuropäischen Ländern der Umbruch schon deutlich abzeichnete, in den Kirchen der DDR, in der Öffentlichkeit, bei den höchst beunruhigten staatlichen Stellen und in der Ökumene viel Beachtung erfahren. So wurde die Ökumenische Versammlung in
der DDR zu einem Vorzeichen und Wegweiser der Friedlichen Revolution im Herbst 1989.
Ihren Ursprung hatte die Versammlung mit Stationen in Dresden und Magdeburg im konziliaren Prozess, der 1983 mit einem Aufruf der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Vancouver begann und u.a. in der Europäischen Ökumenischen Versammlung in Basel sowie in der Weltkonvokation in Seoul seinen Fortgang fand.
Die Veranstaltung will die Bedeutung des konziliaren Prozesses in der DDR mit Zeitzeugen noch einmal nachzeichnen und Linien in die Gegenwart ziehen: Welche unmittelbaren Wirkungen gab es? Was bleibt für die Gegenwart? Zu welchen Themen müsste es heute ein gemeinsames und verbindliches Wort der Kirchen und Christen geben? Wäre ein konziliarer Prozess unter den veränderten kirchlichen und gesellschaftlichen Bedingungen heute überhaupt noch möglich?